Für knapp 15 Mio. Menschen in Deutschland die häufig und ab und zu Fußball spielen, gibt es mind. 50.000 Fußballplätze in Deutschland und Infrastrukturkosten von ca. 4,13 Mrd. € jährlich, die mehrheitlich von Kommunen getragen werden. Für die knapp 16 Mio. Menschen in Deutschland die häufig und ab und zu Mountainbiken, gibt es weniger als 50 Bikeparks. Die Mehrheit der Anlagen ist privat finanziert.
Dieses Ungleichgewicht gilt es auszugleichen – genau so wie die öffentliche Darstellung des Bikens. Denn Biken verbindet, hält gesund und kann einen großen Beitrag zur Umweltbildung liefern. Diese Aspekte gilt es aufzugreifen und in die breite Öffentlichkeit zu überführen, damit die Akzeptanz des Bikens in der Bevölkerung den Platz einnimmt, den es verdient.
Kaum eine andere Sportart vereint das Training von koordinativen und kognitiven Fähigkeiten so sehr wie das Biken. Daher ist es nur folgerichtig, Biken im Schulsport zu verankern, Kinder in Kontakt mit ihrer Umwelt zu bringen und der Naturentfremdung entgegenzuwirken. Dadurch wird nicht nur die Verkehrssicherheit im Alltag geschult; eine gezielte Nachwuchsförderung und der Ausbau von Kinder- und Jugendprogrammen innerhalb Vereine sichert auch langfristig die Zukunft unseres Sports.
Das berechtigte Interesse von 16 Millionen Menschen, sich mit dem Rad in der Natur zu erholen, muss geschützt werden. Im Zuge der Novellierung des Bundeswaldgesetzes hat sich das Bike Nature Movement in den vergangenen Monaten daher intensiv für das naturnahe Radfahren im politischen Berlin stark gemacht. Gemeinsam mit Verbänden und Unternehmen aus Naturschutz, Sport und Tourismus haben wir uns für die Gleichstellung der Erholungsfunktion neben der Schutz- und Nutzfunktion eingesetzt und Chancen und Herausforderungen mit Akteuren aus Politik und Verbänden diskutiert.
Der aktuelle Gesetzesentwurf, der sich in der Ressortabstimmung befindet, betont nun die Gleichrangigkeit der Waldfunktionen Forstwirtschaft, Naturschutz und Erholung ausdrücklich. Das Betretungsrecht mit dem Fahrrad im Wald bleibt weitestgehend unangetastet, gleichzeitig wird die Erholungsfunktion im Allgemeinen gestärkt.